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VW-Porsche 914 + Porsche 914/6 Kaufberatung

Original ist selten und teuer

Jetzt heißt es tapfer sein: Die Preise für den Kauf sowie für den Unterhalt eines VW-Porsche 914/4 liegen auf ziemlich hohem Niveau, und für den Porsche 914/6 wird zusätzlich ein Aufschlag fällig. Wer ein gutes Auto findet, sollte dennoch zuschlagen. Die meisten 914-Exemplare dürften in den vergangenen drei Jahrzehnten dem Rost und bastelfreudigen Hobbytunern zum Opfer gefallen sein.

Porsche 914/4 und 914/6, Heckansicht Foto: Hardy Mutschler 12 Bilder

Karosserie-Check

Die bei Karman in Osnabrück gefertigte, sehr komplex aufgebaute Karosserie des VW-Porsche 914 verfügt werksseitig über keinerlei relevanten Rostschutz, weshalb so gut wie alle Bauteile auf die Liste der bedrohten Arten gesetzt werden müssen. Zu den besonders kritischen Stellen zählt der Bereich, wo der Targabügel in die Karosserie übergeht. Zeigt sich Rost oberhalb der Türgriffe, steht in der Regel eine überaus aufwändige Reparatur des Bügels an - ein Fall für Profis, ansonsten ein Ausschlusskriterium für den Kauf.

Enge Türspaltmaße können beim VW-Porsche 914 ein Hinweis auf verrottete "weiche" Schweller sein. Rost ist ferner im gesamten Vorderbau anzutreffen, vor dem Kauf also unbedingt sämtliche Leerräume, die Kotflügel, die Kästen der Klappscheinwerfer sowie die Radläufe kontrollieren. Finger weg von stark umgebauten Exemplaren.

Technik-Check

Die Vierzylindermotoren aus dem VW 411/412 sowie der Sechszylinder aus dem 911 T, die im VW-Porsche 914/4 und Porsche 914/6 leiden unter notorischem Ölverlust. Ab einer Laufleistung von etwa 150.000 Kilometern steht bei beiden Kandidaten in der Regel eine Überholung an. Die 1,7- und 2,0-Liter-VW-Triebwerke verfügen über eine Einspritzanlage, deren Benzinschläuche an den Übergängen zu den Metallrohren zu Undichtigkeiten neigen können – mit bisweilen fatalen Folgen.

Beim Sechszylinder Porsche-Aggregat im Porsche 914/6 gilt der Steuerkettenspanner als ausgewiesene Schwachstelle: Dieses Bauteil ist spätestens nach 80.000 Kilometern fällig für einen Austausch. Ausgeschlagene Drosselklappenwellen und klackende Antriebswellen sind vergleichsweise leicht zu reparieren, ebenso ein (oft vorkommendes) verschlissenes Fahrwerk.

Gute VW-Porsche 914/4 sind inzwischen rar: Im aktuellen Bestand von rund 1.000 Fahrzeugen tummeln sich auch viele Blender oder stark modifizierte Autos. Gute Exemplare werden für rund 16.000 Euro gehandelt, bisweilen auch darüber. Von den insgesamt nur 3.351 produzierten Porsche 914/6 dürfte es hier zu Lande derzeit kaum mehr als 150 Stück geben, entsprechend hoch sind die Preise: Unter 45.000 Euro wird kein Besitzer oder Sammler einen wirklich guten 914/6 hergeben - wenn überhaupt.

Preise

Bei Einführung 1972 (VW Porsche 914/2.0)
13.760 Mark

Ersatzteile

Für Besitzer ärgerlich, aber wohl kaum zu ändern: In Sachen Ersatzteilpreisen bewegt sich der VW-Porsche 914 eher auf Porsche- als auf VW-Niveau. Die Tatsache, dass die Regale bei Porsche noch recht gut gefüllt sind, geht da nur als schwacher Trost durch. Allerdings sind viele Teile wie Längsträger, verchromte Stoßstangen oder Lampenkästen nicht mehr lieferbar.

Schwachpunkte

  1. Unfallschäden
  2. Targabügel und Seitenblech
  3. Schweller
  4. Kotflügel
  5. Kofferraumboden
  6. Türunterseiten
  7. Ölverlust
  8. Kettenspanner (914/6)
  9. Einspritzanlage (914/4)
  10. Antriebswellen
  11. Getriebe
  12. Originalität
Porsche 914 und 914/6, Schwachpunkte

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Jetzt heißt es tapfer sein: Die Preise für den Kauf sowie für den Unterhalt eines VW-Porsche 914/4 liegen auf ziemlich hohem Niveau, und für den Porsche 914/6 wird zusätzlich ein Aufschlag fällig. Wer ein gutes Auto findet, sollte dennoch zuschlagen. Die meisten 914-Exemplare dürften in den vergangenen drei Jahrzehnten dem Rost und bastelfreudigen Hobbytunern zum Opfer gefallen sein.