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Diese sechs Modelle müssen Sie jetzt kaufen

Schnäppchen-Alarm bei Porsche

Porsche-Modelle sind traditionell sehr wertstabil und werden im Alter teurer. Wir haben einige Modelle ausgesucht, die Sie jetzt noch kaufen sollten – und die reichen vom Vierzylinder bis zum V10.

Posche Boxster 2.7 986 YT 03/2015 Foto: Arturo Rivas 24 Bilder

Um Ihnen zu Beginn gleich mal zwei Zähne zu ziehen: Die Bezeichnung „Schnäppchen“ muss man hier durchaus relativ und nicht absolut begreifen, und ein richtig preisgünstiges Auto ist so ein Porsche nie. Mit diesen unerfreulichen Erkenntnissen im Hinterkopf, gehen wir nun zum erfreulichen Teil der Geschichte über. Wir haben einige Modelle der Zuffenhausener Sportwagenschmiede ausgesucht, die – Achtung – in Relation zu ihren Marken-Geschwistern relativ günstig zu haben sind. Darum heißt es hier: Lieber heute als morgen zuschlagen, denn die Preise kennen meist nur eine Richtung – Nordwärts.

Um zu verdeutlichen was gemeint ist, fangen wir mit dem unrealistischsten Schnäppchen an. Der Supersportwagen Carrera GT ist nicht unbedingt ein Auto, das Sie von Ihrem Konfirmationsgeld auf dem Sparbuch kaufen können (ganz gleich, wie alt Sie sind). Was auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu haben ist, spielt sich zwischen 650.000 und einer Million Euro ab. ABER: Im Vergleich zu seinen Artgenossen wie dem Ferrari Enzo oder einem Pagani Zonda F kostet er nur ein Drittel. Dafür gibt’s ein Carbon Monocoque und dank schreiendem V10 auch echtes Rennsport-Feeling mit Gänsehaut-Garantie. Billiger wird der Carrera GT übrigens auch nicht mehr, so viel ist mal sicher.

Porsche V8 zum C-Klasse-Tarif

Sie hätten es gerne eine Spur realistischer? Na gut. Der Porsche Panamera S mit seinem 400 PS starken V8 war als Handschalter kein besonders gefragtes Modell. Entsprechend günstig ist er aktuell noch zu haben. Ein Exemplar von 2010 mit weniger als 50.000 Kilometern auf der Uhr kostet rund 44.000 Euro. Wer keine Angst vor Laufleistung hat, kommt auch mit 10.000 Euro weniger aus. So können Sie einen V8-Porsche zum Mercedes E-, beziehungsweise C-Klasse-Tarif fahren. Kleines Sahnehäubchen: Der Panamera S ist als Handschalter rund 200 Kilo leichter als die Turbo-Version.

Foto: Hans-Dieter Seufert
Von wegen Hausfrauen-Porsche: Mit dem Boxster 986 holen Sie sich einen waschechten Mittelmotor-Sportwagen ins Haus. Sechszylinder inklusive.

Sollte das Kleingeld im Sparstrumpf doch etwas überschaubarer dimensioniert sein, dann tut es vielleicht auch ein Boxster 986. Ignorieren sie einfach die Stammtisch-Proleten und ihre Sprüche á la „Hausfrauen-Porsche“ und „für einen echten Porsche hat’s wohl nicht gereicht“. Ab 5.000 Euro gibt es bereits offenen Sechszylinder-Fahrspaß mit 204 PS. Der Mittelmotor-Sportwagen fährt sich markentypisch agil und straft besagte Sprüche-Klopfer lügen, sobald er eine kurvige Landstraße unter sich hat. Wer 10.000 Euro in die Hand nehmen will und kann, bekommt auch ein Auto mit nur 80.000 Kilometern und guter Ausstattung. Wer mit Blick auf den Aspekt „Wertanlage“ einkaufen möchte, muss nach dem limitierten 550 Spyder Ausschau halten und leider auch ein größeres Investment einplanen. Mindestens 30.000 Euro sind in dem Fall nötig.

Ebenfalls sehr beliebt sind klassische Modelle; kaum eine Oldtimer-Rallye findet noch ohne einen alten Porsche statt. Aufgrund seiner zeitlosen Form steht bei den Fans der 964 hoch im Kurs. Als Carrera C2 Coupé befinden sich nennenswerte Modelle allerdings erst hinter der 40.000-Euro-Schranke. Die günstigste Version dieser Baureihe wäre das Cabrio, doch in Relation zum Preisanstieg lohnt der Blick in Richtung Targa. Bis vor kurzem waren die halboffenen 964 noch günstiger als die Coupé-Version. Mittlerweile ist der Targa schon knapp vorbeigezogen und tummelt sich in gutem Zustand bei 65.000 Euro und mehr. Ein Wertzuwachs scheint unaufhaltsam.

Der günstigste Weg Porsche zu fahren

VW-Porsche 914, Seitenansicht Foto: Hans-Dieter Seufert
Nicht das begehrteste Modell, aber das günstigste, wenn man den Einstieg in die Welt klassischer Porsche sucht: Der 914.

Doch auch in der Oldie-Abteilung gibt es Wege zum Porsche, die keine allzu hohe Kaufkraft erfordern. Einen Porsche 914 kann man sich bereits für 8.000 Euro in die Garage stellen. Sicher haben die Zuffenhausener schönere und vor allem auch schnellere Autos in petto. Aber diese gewisse Underdog-Coolness hat ihrem Charme. Gute fahrbereite 914er mit Laufleistungen unter 40.000 Kilometern gibt es aktuell noch für rund 17.000 Euro. Und hey, jetzt wo mit 718 Cayman und Boxster der Vierzylinder wieder Einzug ins Markenportfolio gehalten hat, gewinnt der 914 doch sogar ein Stück weit an historischer Relevanz. Obwohl man ihm spontan keine Rennsportgene attestieren würde, war der 914 übrigens das erste Safetycar der Formel 1 und gab sein Debüt 1973 beim Grand Prix in Kanada.

Vierzylinder stört Sie nicht, aber ein bisschen mehr Leistung dürfte es schon sein? Wie wäre es dann mit 220 PS und 330 Newtonmetern Drehmoment? Die Rede ist vom Porsche 944 Turbo, der bis 1988 gebaut wurde. Ein Auto, mit dessen Prototyp „924 GTP“ Walter Röhrl in Le Mans so manchen stärkeren Boliden überrunden konnte, weil der zuverlässige Porsche weniger Boxenstopps benötigte. Nicht zuletzt wegen seiner Erfolge im Motorsport kam schließlich ein Straßenmodell auf den Markt. Aktuell fallen die Preise des 944 Turbo laut classics analytics sogar leicht. Bereits ab 18.000 Euro gibt es solide Vertreter auf dem Gebrauchtwagenmarkt.

Am besten schlagen Sie also zu, so lange sich die Preise noch im Sinkflug (oder zumindest noch nicht auf dem höchsten Niveau) befinden. Denn allzu lange wird das bestimmt nicht anhalten. Alle genannten Autos können Sie sich in unserer Bildergalerie zur Entscheidungsfindung nun nochmal genau ansehen.